Handball, Thüringenliga: Der SV Hermsdorf siegt recht unspektakulär über Aufbau Altenburg aus dem Tabellenkeller mit 29:23 (14:12)

Hermsdorf. Robert Zehmisch sah nicht gerade glücklich aus. Im Gegenteil, blickte er doch reichlich angefressen aus seiner Sportbekleidung am Sonnabend, während er da so hadernd und auch etwas länger als üblich auf dem Hallenboden der Werner-Seelenbinder-Halle in Hermsdorf verweilte.

Der Grund für diese Gemütsschieflage war denkbar einfach: zu oft musste der Schlussmann des SV Hermsdorf in der Anfangsphase der Begegnung gegen die Gäste von Aufbau Altenburg hinter sich greifen. Mehr als nur einmal hatte er sichtbar angenervt den Ball aus dem Netz seines Gehäuses geholt, dabei Gott und die Welt verflucht. War es der fünfte, der sechste oder gar der siebente Treffer der Handballer aus der Skatstadt? Letztlich war es egal, es war schlichtweg nicht der Tag von Robert Zehmisch, sodass Petr Nedved den Dienst zwischen den Pfosten übernahm.

Doch es wäre nun fahrlässig, alles an Robert Zehmisch festzumachen, vielmehr präsentierten sich die Aufbau-Protagonisten äußerst entschlossen, kamen zweikampfstark und entsprechend ruppig daher und hatten mit Nico Bertus und Florian Schörnig auch noch zwei Akteure, die in jener Phase schier nach Belieben trafen. Dass Aufbau Altenburg ein Dasein am unteren Ende der Handball-Nahrungskette in der Thüringenliga fristet, war in diesen ersten Minuten nicht wirklich nachvollziehbar. Bereits im Vorfeld hatte Mario Kühne davor gewarnt, den Gegner aufgrund seiner Tabellensituation zu unterschätzen. Und zumindest was den Auftakt der Begegnung betraf, solle er Recht behalten.

Hannes Rudolph verletzte sich im Training

Ja, es war irgendwie alles recht durchwachsen bei den Kreuzrittern an diesem Spieltag, irgendwann standen im ersten Akt dann nur noch drei Feldspieler in der Handball-Manege aufseiten des Gastgebers. Darüber hinaus mangelte es nicht an Detail-Fehlern im Spielaufbau. Defizite, die sich durch das gesamte Spiel noch ziehen sollten. Zudem fehlte Hannes Rudolph , der im Training am Donnerstag mit dem Fuß umknickte und wohl zwei bis drei Wochen pausieren muss.

Ab der 15. Spielminute konnten sich die Spieler von Coach Pierre Liebelt jedoch fürs Erste absetzen, konnten ihre Führung nach einem 8:8-Gleichstand auf fünf Treffer (13:8/23.) ausbauen. Sebastian Hammer , Maximilian Remde und Martin Ehm waren diesbezüglich federführend. Doch bis zum Pausenpfiff konnten die Gäste aus der vielzitierten Skatstadt den Rückstand auf zwei Treffer (12:14/29.) verkürzen.

In den ersten fünf Minuten des zweiten Aktes hatte es dann den Anschein, dass sich die Hausherren nun auf Teufel komm raus den Frust der ersten 30 Minuten von der Seele schießen wollten, ja regelrecht mussten. Jan Minas, Cedric Schreiber , Jannick Möller und Marvin Schreck bauten die Führung auf ansehnliche sechs Tore (18:12/35.) aus. Letztlich war es eine Vorentscheidung, denn das Team von Trainer Oliver Schörnig erholte sich von diesem Defizit nicht mehr. In der 45. Minute betrug der Vorsprung der Kreuzritter schließlich acht Tore (24:16). Auf weniger als fünf Treffer sollten die Altenburger ihren Rückstand dann auch nicht mehr in der noch zu absolvierenden Viertelstunde verkürzen können. Endstand: 29:23.

„Altenburg hat zweifelsohne einen Schritt nach vorn gemacht. Bereits vergangene Woche gegen Ronneburg konnte man das sehen“, resümierte Pierre Liebelt nach der Partie, der jedoch auch betonte, dass er nach dem Auftakt der zweiten Halbzeit nie das Gefühl gehabt hätte, dass sein Team das Spiel hätte verlieren können. Gleichzeitig verwies er auf die Tatsache, dass es 15 Fehlwürfe in seinen Reihen gab. „Hätten wir davon nur die Hälfte verwandelt, würde das Ergebnis ganz anders aussehen, viel deutlicher“, führte Liebelt weiter aus, der auch auf die technischen Fehler zu sprechen kam. Einen Grund für dergleichen könne die überschaubare Trainingsbeteiligung die Woche über gewesen sein, da einzelne Spieler Prüfungs- und auch Arbeitsverpflichtungen nachkommen mussten, ein ausdifferenziertes Training so kaum möglich sei. „Das schnelle Spiel lebt von Automatismen, die jedoch immer wieder trainiert werden müssen“, so der Trainer, der sich letztlich mit dem Dargebotenen seines Teams nicht zufrieden zeigte.

SV Hermsdorf : Stuhlert, Schreck 1, Reis 6, Schreiber 1, Riedel 2, Nedved , Hammer 2, Heilwagen 2, Ehm 4, Zehmisch, Möller 3, Remde 4, Krüger, Minas 2

(Quelle: OTZ / Marcus Schulze / 05.03.19)

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