Interview der Woche mit U22 Badminton-Landesmeisterin Lea Schmidt vom SV Hermsdorf
Bad Klosterlausnitz/Fulda. Was Badminton auszeichnet, welche Körperteile in Mitleidenschaft gezogen werden, wie die Saison für den SV Hermsdorf verlief und warum man sich Spiele aus Dänemark anschauen sollte, verrät Lea Schmidt (21) aus Bad Klosterslausnitz, ihres Zeichens U22 Landesmeisterin im Einzel und Doppel.
Frau Schmidt , wie sind Sie eigentlich zum Badminton-Sport gekommen?
Eine Freundin war dafür verantwortlich. Sie hat mich in der 2. Klasse einfach einmal mit zum Training genommen hatte. Damals trainierten wir noch in Bad Klosterlausnitz , später dann in Hermsdorf .
Sie waren also sofort Feuer und Flammen?
Ja, mir hat es von Anfang an sehr viel Spaß bereitet.
Was ist denn das Faszinierende am Badminton?
Beim Badminton fällt vieles zusammen. Man braucht Reaktionsvermögen, Ausdauer und auch Schnelligkeit. Doch das ist nicht alles. Ich finde es auch sehr gut, dass man alleine spielen kann, aber eben auch zu zweit wie im Doppel.
Apropos Doppel. Im Februar holten Sie in Mühlhausen den Landesmeistertitel in der U22 im Einzel und auch im Doppel mit Katja Groll aus Weimar . Haben Sie im Vorfeld damit gerechnet, dass Ihnen dergleichen gelingen könnte?
Im Einzel war ich mir diesbezüglich nicht so sicher, aber im Doppel waren Katja und ich uns schon ziemlich sicher, dass wir da was holen können. Und am Ende war es im Doppel dann auch eine recht klare Sache. Im Einzel lief es da schon anders, denn im Halbfinale traf ich eben auf meine Partnerin Katja – und da ging es dann auch ordentlich zur Sache. Am Ende war es eine ziemlich enge Angelegenheit, aber es hat auch zweifelsohne sehr viel Spaß gemacht.
Was bedeuten Ihnen diese Titel?
Na ja, ich war nun schon lange nicht mehr Landesmeister, das letzte Mal irgendwann während meiner Nachwuchstage, von daher war es einfach mal wieder schön, ganz oben stehen zu dürfen – und das dann auch noch zweimal.
Frau Schmidt , Sie gehören ja zum Kader der 1. Mannschaft des SV Hermsdorf , die in der Verbandsklasse spielt. Die Saison hat der SV Hermsdorf auf Platz vier beendet, liebäugelt jedoch noch mit dem Aufstieg in die Thüringenliga? Was halten Sie davon?
Ich würde gerne in der Thüringenliga spielen. Das wäre richtig cool, zumal das die höchste Liga wäre, in der ich jemals gespielt habe.
Wie haben Sie die vergangene Saison mit dem SV Hermsdorf erlebt?
Für mich persönlich lief es richtig gut. Ich bin im Einzel und auch im Doppel die gesamte Saison über ungeschlagen geblieben. Und auch als Team lief es für uns um einiges besser als in der Saison zuvor, da wir viel beständiger geworden sind, nicht mehr dieses permanente Auf und Ab.
Im vergangenen Jahr nahmen sie an den Deutschen Meisterschaften in Bonn teil. Wie haben Sie diese erlebt?
Das war auf jeden Fall ein Höhepunkt für mich, auch wenn es für mich nicht so berauschend lief. Doch allein die Tatsache, einmal eine Meisterschaft aktiv erleben zu können, war einfach nur schön, zumal ich zuvor bei der Südwestdeutschen Meisterschaft in Mühlhausen recht erfolgreich war. Im Mix konnte ich Platz zwei mit meinem Partner holen, im Doppel Platz drei.
Einzel, Doppel oder Mix — was ist denn Ihre Lieblingsdisziplin?
Beim SV Hermsdorf spiele ich derzeit sehr viel im Doppel und auch im Einzel, doch ich favorisiere Doppel.
Doppel, bedarf es da nicht etwas Harmonie?
Natürlich, aber das passt schon mit meinen jeweiligen Partnerinnen Laura Koschnitzki und Julia Grund . Gleiches gilt für Katja Groll aus Weimar , mit der ich an der Südwestdeutschen Meisterschaft teilnahm. Und wer weiß, vielleicht ist es ja ein Vorteil, dass ich klein und auch einigermaßen flink bin.
Sie machen gerade Ihren Bachelor of Science in der Physiotherapie an einer Hochschule in Fulda . Warum haben Sie sich gerade für diesen Studiengang entschieden?
Ich möchte später einmal mit Sportlern arbeiten. Generell interessiert mich das weitläufige Feld rund um das Thema Gesundheit, zumal ich ja durch meinen Sport damit auch immer in Berührung komme.
Was sind denn beim Badminton die gängigen Abnutzungserscheinungen am Körper?
An erster Stelle kommt natürlich die Schulter. Dazu gesellen oftmals noch die Knie.
Wie lebt es sich denn in Fulda ?
Ich lebe nun schon seit eineinhalb Jahren dort. Es gefällt mir ganz gut. Hinsichtlich des Sports gibt es auch einige Vereine, bei denen ich mitspiele. Darüber hinaus habe ich auch die Möglichkeit, an einigen Turnieren teilzunehmen, bei denen man Spieler aus anderen Regionen und Spielklassen Hessens kennenlernt. Neue Gegner sind immer aufregend.
Sie spielen also nicht nur in einem Verein?
Ich bin zum einen in einem Verein, der direkt in Fulda beheimatet ist, spiele aber zum anderen auch noch in einem, der eher im Umland der Stadt liegt. Außerdem bin ich auch noch beim Hochschulsport aktiv.
Wie oft greifen Sie denn die Woche über zum Schläger?
Eigentlich jeden Tag. Wenn ich am Freitag nach Thüringen aufbreche, spiele ich dann auch noch am Freitag und zudem am Wochenende, zumindest in der Saison.
Haben Sie eigentlich Vorbilder?
Nein, es gibt da niemanden, an dem ich mich da jetzt direkt orientiere. Doch ich schaue mir durchaus schon einmal Wettkämpfe und Spiele im Internet an, bevorzugt aus Dänemark .
Warum ausgerechnet Dänemark ?
Von den Dänen kann man vieles lernen. Sie gehören zu den führenden Badmintonnationen in Europa , sind auch in der Weltelite etabliert.
Gibt es noch andere Sportarten, für die Sie sich begeistern können?
Ich mag Basketball und gehe auch regelmäßig Laufen.
Letzte Frage Frau Schmidt , spielen sie eigentlich immer mit ein- und demselben Schläger?
Nein, ich habe ein Paar in Hermsdorf und ein Paar in Fulda . Die Schläger in Hermsdorf sind älter, dabei handelt es sich um das Model Yonex ArcSaber 6 FL, bei den jüngeren handelt es sich um Yonex Nanoray 50 FX.
(Quelle: OTZ / Marcus Schulze / 03.04.19)